Vernissage: Must have - Johanna Smiatek
Ausstellung 22. November 2015 bis 21. Februar 2016
Vernissage am 21. November 2015 - 19:00 Uhr
Johanna Smiatek zeigte in der Ausstellung "Must-have" neue Objekte und bewegte interaktive Arbeiten, die sich auf Rollenspiele, das Unterbewusste und Ambivalenzen innerhalb der Gesellschaft beziehen. Gold als Symbol jeglichen Begehrens spielte hier eine wichtige Rolle.
Im Grenzbereich zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen, zwischen Realität und Täuschung, zwischen moderner Technik und menschlicher Gefühlswelt thematisieren und ironisieren ihre Arbeiten Narzissmus, Mode, Glamour und andere Vorlieben. Durch elektrische Motoren und Bewegungsmelder haucht die Künstlerin alltäglichen Gegenständen ein subtiles Eigenleben ein und ermöglicht die Interaktion zwischen Betrachter und kinetischem Kunstobjekt. In der Ausstellung wurden bewegte Objekte und interaktive sowie dreidimensionale Installationen gezeigt. Ergänzt wurden die Arbeiten durch Zeichnungen.
Als kritische Beobachterin der Mechanismen der Gesellschaft, ihrer Medien und Mittel schaut Johanna Smiatek hinter die "Kulissen" und hinterfragt hierbei Ansichten, die in das allgemeine Bewusstsein übergegangen sind. Sie entwickelt ihre eigene "Kommunikationssprache", um Systeme zu entlarven und offenzulegen.
Ihre künstlerischen Medien umfassen Objekte, interaktive Installationen und Zeichnungen und führen zu dreidimensionalen Rauminstallationen oder installativen Arrangements.
Funktionsweisen werden übertrieben oder ad absurdum geführt. Was man zu wissen glaubt, wird in Frage gestellt. Dinge werden "beseelt", bekommen ein Eigenleben oder etwas "Traumhaftes" und erhalten teilweise Fetischcharakter. Aufgezeigt werden hier Objekte und Gegenstände, die eine besondere Bedeutung für die eigene Identität erhalten und eine starke Wirkungsmacht ausüben. Es entstehen Bezüge zu Literatur, zu Film und alltäglichen Begebenheiten, die absurden Charakter annehmen.
Die Interaktion ihrer Arbeiten trifft im weiteren Sinne auch auf ihre Wandarbeiten zu, die durch die Verwendung von nicht fixierten Glimmerpigmenten eine Veränderung ermöglichen. Anweisungen/Verbote werden grafisch auf die Wand angebracht. Es entsteht eine Ambivalenz von Verbot und Aufforderung.
In neueren Arbeiten sind auch der Aspekt des Lichtes und das Medium des Videos hinzugekommen, beides interagiert mit dem Betrachter.
Beispielsweise zeigte sie in der von Mark Gisbourne kuratierten Rohkunstbau-Ausstellungsreihe in Potsdam eine interaktive begehbare Spiegel-Lichtinstallation, die nicht nur das Thema der Selbstreflexion behandelte, sondern auch eine Sequenz einer "traumhaft" vergangenen Kulturlandschaft zeigte.
Interaktive Spiegelarbeiten spielen in ihrem Werk eine große Rolle. Ein besonders gutes Beispiel hierfür sind ihre "vibrierenden" Spiegel, die sie 2009 im Georg-Kolbe-Museum Berlin (Romantische Maschinen), 2011 in der Hamburger Kunsthalle und 2012/2013 in Innsbruck in der Galerie im Taxispalais zeigte. Johanna Smiatek nimmt an internationalen kuratierten Ausstellungen teil und stellte gemeinsam aus mit namhaften Künstlern, wie James Lee Byars, Tony Cragg, Gerhard Richter, Timm Ulrichs, Olaf Nicolai, Matt Collishaw, Anna und Bernhard Blume, Fischli/Weiss, Björn Melhus, etc..
Für 2015/2016 erhält die Künstlerin ein Stipendium auf Schloß Balmoral / Rheinland Pfalz. Zum Dada-Jubiläumsjahr 2016 nimmt sie teil an einer Ausstellung im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck.
Johanna Smiatek - „Must-have“ - mit freundlicher Unterstützung von:
und
POLYchem Handelsges.m.b.H (Austria)