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Ausstellungsdetails

Birgit Hein die Anfänge der Medienkunst

Ausstellung 8. September bis 21. Oktober 2012
Vernissage am 7. September 2012
 
Die Sonderausstellung beschäftigte sich mit einem ausgewählten Aspekt der vielfältigen Ausdrucksformen der Fluxus-Bewegung: dem Medium Film. Mit der in Berlin lebenden Filmemacherin Prof. Birgit Hein gab das museum FLUXUS+Einblicke in die Anfänge der Medienkunst. Der Film ist als Ausdrucksmittel heute ganz selbstverständlich in der Kunst angekommen. Doch wie sahen die Anfänge aus?
 
Die Geschichte der Medienkunst beginnt mit den Avantgardefilmen der 20er Jahre. Aus heutiger Sicht sind vor allem die theoretischen Schriften von Laszlo Moholy-Nagy wegweisend, der bereits 1925 fordert, alle zur Zeit verfügbaren optischen Techniken für die künstlerische Gestaltung zu nutzen. Dennoch wird die bildende Kunst bis zum Ende der 50er Jahre nahezu ausschließlich von den klassischen Kunstmedien dominiert.
 
Erst um 1960 beginnt mit der Happening- und Fluxus-Bewegung die Entwicklung der Medienkunst, die bis heute immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.
 
Fluxus stellt den künstlerischen Gestaltungsakt grundsätzlich in Frage. Die Loslösung von den traditionellen Kunstmedien und Gestaltungsprinzipien macht nun jedes Medium für die Kunst akzeptierbar und es wird möglich, die Grenzen zwischen den einzelnen Medien Film, Musik, Skulptur und Malerei aufzuheben.
 
Mitte der 60er Jahre arbeiten Maler, Bildhauer und Performer wie Andy Warhol, Robert Morris, Richard Serra, Joseph Beuys, Bruce Naumann, Carolee Schneemann und Yvonne Rainer auch mit Film. Auf dem New Cinema Festival 1965 in der Film-Makers Cinematheque in New York führen Künstler wie Stan Vanderbeek, Robert Rauschenberg und Claes Oldenburg Expander Cinema Performances auf. Nam June Paik präsentiert hier seinen ‚Zen For Film’ zum ersten Mals als ‚lebenden Film’.
 
1966 stellt George Maciunas die Fluxusfilm Anthology zusammen mit Filmen von Wolf Vostell, George Brecht, Yoko Ono und anderen, welche in der Ausstellung gezeigt wird.
 
Zu dieser Zeit entsteht der Begriff der ‚Expanded Arts’. Unter dieser Überschrift erscheint 1966 das Sonderheft der Zeitschrift Film Culture mit einem Diagramm von George Maciunas, das alle zeitgenössische Avantgardekunst mit einander verbindet.
 
Den ersten Höhepunkt der Verbindung von Kunst und Technik stellen 1966 in New York die ‚9 Evenings of Theater and Engeneering’ dar, wo Künstler wie Robert Rauschenberg und John Cage mit Wissenschaftlern zusammenarbeiten, um Performances mit neuen Technologien wie Videoprojektionen und drahtloser Tonübertragung zu entwickeln, die es bis dahin in der Kunst noch nicht gegeben hatte.
 
Ende der 60er Jahre verändert sich die Kunstszene, denn die meisten Künstler ersetzen nun Film durch Video. Nam June Paik und Wolf Vostell entwickeln ihre Videobänder und Installationen. Video wird das neue Kunstmedium in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
 

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