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Wolf Vostell, Korea Massaker

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Für Hörgeschädigte

Wolf Vostell

Keine zehn Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges tobt in Korea ein erbitterter Stellvertreterkrieg der Großmächte, in dessen Verlauf Millionen Koreaner ihr Leben lassen. Mit der grausamen Dynamik dieses Krieges beschäftigt sich der junge Wuppertaler Kunststudent Wolf Vostell in einer Serie von Gouachen auf Papier. Durch die öffentliche Berichterstattung aufgerüttelt, verarbeitet er in Korea Massaker (1953) in naiver Manier  seine Stimmung in einer düsteren Szene: Ein in militärischem Grün gehaltenes Panzergeschütz, geführt von einem grimmig bis gleichgültig dreinschauenden Fahrer, fährt drohend mit seiner phantasievoll und mit gefährlichen Dornen gespickten Front durch eine düstere Landschaft auf eine bedeutungsperspektivisch verkleinerte Häusergruppe zu. Am Heck versucht verzweifelt schreiend eine kahlköpfige, menschliche Figur mit zwei großen Schraubenschlüsseln bewaffnet, den Panzer zum Stehen zu bringen. Vostell inszeniert auf diesem Blatt den verzweifelten inneren Kampf mit jenen, durch die Nachrichten über die Gewalt kriegerischer Konflikte, hervorgerufenen Erinnerungen, die ihre eigene Triebkraft in der persönlichen Gegenwart haben. Eine eindrucksvolle Metapher für die Rolle der Kunst, deren utopisches Ziel Vostell in ihrer Vervollkommnung als Weltfriede formulierte: „Ich erkläre den Frieden zum größten Kunstwerk“.    

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