Yoko Ono, Sonderthema Kriegskinder
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Die Aktivistin: Yoko Ono
Yoko Onos Werk und Leben ist kaum ohne das wichtige Kapitel ihres gemeinsamen Lebens mit dem Beatles-Frontmann John Lennon denkbar. Die Fotografie zeigt Lennon und Ono vor einem Siebdruck ihres Studienkollegen George Maciunas, der sich bei genauem Hinschauen als politisches Statement der Friedensbewegung entpuppt. Diese war auch für Lennon und Ono wichtig. Yoko Ono war von Beginn an an der Fluxus-Bewegung durch Aktionen und Objekten beteiligt. Besonders erfolgreich war sie mit ihrem so genannten „cut-piece“, einer Aktion, bei der das Publikum aufgefordert war, ihr mit einer Schere Stück für Stück die Kleider vom Leib zu schneiden. Mit ihren Bildern für Blinde oder Riech-Bildern stellte sie zudem die Grenzen der Gattungen in Frage und lotete somit das Feld einer gegenbürgerlichen Ästhetik aus. Ono beschäftigte sich in ihrem Werk häufig mit den vier Elementen Feuer, Erde, Luft und Wasser. In ihren Zeichnungen der Serie Franklin Summer (1994) greift Ono zurück auf das dadaistische Verfahren der „écriture automatique“, einer Methode des intuitiven Schreibens, welche sich der orthografischen oder grammatischen Konventionen entzieht. An diesem Prozess interessiert, beschreibt Ono: „Ich versuchte, nicht in diesen Prozess einzugreifen, aber der logische Verstand mischte sich oft ein, um die Richtung der Punkte zu kontrollieren.“ Anfangs vom für sie eher ungewöhnlichen Medium der Zeichnung herausgefordert, stellte sie innerhalb eines Jahres über 200 dieser Zeichnungen her. Die amorphen Formen verweisen auf ein Ziel der Avantgarden, die Kunst mit dem Leben gleichzusetzen und sie nicht als Imitation des Lebens zu verstehen.