Sebastian Heiner, Biografie
Deutsch
Sebastian Heiner
Der Künstler Sebastian Heiner wurde 1964 in Berlin geboren und wuchs in einem künstlerisch und musikalisch geprägten Umfeld auf.
1984 begann er sein Studium an der Hochschule der Künste in Berlin. 1986 besuchte er die Sommerakademie bei Wolf Vostell in Malpartida de Caceres in Spanien. Heiner schloss 1991 sein Studium als Meisterschüler von Klaus Fußmann ab.
Einige Jahre nach dem Studium zog es Sebastian Heiner in die Ferne, zwischen 2004 und 2008 lebte und arbeitete er in Peking. Heiners Faszination für die riesige Metropole, findet sich auch in seinen Arbeiten, die geprägt sind von den in Peking gesammelten Eindrücken und der asiatischen Kultur im Allgemeinen. Großformatige Leinwände spiegeln Großstadtflair und Abenteuer wieder.
2009 erhielt er ein Stipendium im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf in Brandenburg.
In den nachfolgenden Jahren arbeitete er in Shanghai und Bangkok, 2014 folgten Reisen nach Israel und Jordanien, auf denen er Inspirationen und Anregungen für seine Arbeiten fand.
Sebastian Heiner ist ein Vollblutmaler. Nicht nur der klassische Pinsel ist sein Werkzeug, sondern auch Hände, Unterarm, Spachtel, Besen und Fliegenklatsche. Die Farbe wird mit dem Fuß aus der Tube gequetscht und mit der Hand an die Leinwand gedrückt oder geworfen. Immer mehr und mehr Farbe kommt auf die Leinwand. Durch zentimerterdicken Farbauftrag mehrerer Schichten, abkratzen der Farbe und wieder hervorholen darunter liegender Ebenen entstehen dreidimensionale reliefartige Strukturen mit Tiefenwirkung.
Waren seine Anfänge noch von figürlichen Darstellungen, die unproportionierten Skulpturen ähnelten und flächig gearbeitet waren, geprägt, begann Heiner später mit den Größenverhältnissen zu spielen, bis er die dargestellten Figuren zu großen Teilen übermalt oder verwischt hatte, sodass diese vom Bildhintergrund nicht mehr zu unterscheiden sind.
Heute überwiegt in seinen Werken die Abstraktion.
In der Veranstaltungsreihe „Appuntamento in vier Sätzen“ konnten sich die Besucher 2009 im atrium vom museum FLUXUS+ selbst ein Bild von seiner unkonventionellen Arbeitsweise machen. An vier Wochenenden entstanden in einer Mal-Performance begleitet von zwei Musikern verschiedene großformatige Werke, unter anderem auch das Gemälde „Himmelsleuchten“.
English
The artist Sebastian Heiner was born in Berlin 1964 and grew up in an artistic and musical environment.
In 1984 he began his studies at the Hochschule der Künste in Berlin. In 1986 Heiner attended the summer school of Wolf Vostell in Malpartida de Caceres, Spain. He completed his studies in 1991 as a master student of Klaus Fußmann.
A couple of years after his studies, Heiner decided to go abroad, living and working in Beijing between 2004 and 2008. Heiner’s fascination with the colossal megacity is mirrored in his works. They reflect impressions he gathered in Beijing and his interest in Asia in general. Large-sized canvases convey a cosmopolitan flair and a sense of adventure.
In 2009 he received a scholarship at the Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf in Brandenburg. In the following years Sebastian Heiner worked in Shanghai and Bangkok and in 2014 he travelled to Israel and Jordan, where he found inspiration and ideas for his work.
Sebastian Heiner is a painter with heart and soul. Not only the classic paint brush serves as his tool, he also uses his bare hands, lower arm, palette knives, brooms or a fly swat. He squeezes the paint out of its tubes with his feet and presses or throws it onto the canvas with his hands. More and more paint accumulates on the canvas. Through a centimetre thick application of paint in several layers, the scraping off of paint, and re-exposing of layers underneath, three-dimensional relief-like structures with depth emerge.
In his early days Heiner focused on flat figurative depictions resembling distorted sculptures, before beginning to play with proportions until he painted over nearly all of the depicted figurines or smudged them, thereby making them indiscernable from the background. His current work is dominated by abstraction.
During the event series “Appuntamento in four movements” in 2009 inside the museum’s
atrium, visitors could get a glimpse of his unconventional way of working. On four weekends several works of different formats emerged during painting-performances accompanied by two musicians. The painting ‘Himmelsleuchten’ is one of the paintings from these performances.