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Constantino Ciervo

Costantino Ciervo

Foto: Francesca Pini

*1961 in Neapel (Italien)
lebt und arbeitet in Deutschland

Costantino Ciervo ist mit 13 Werken in der Abteilung „zeitgenössische Künstler“ vertreten:

  • "OUTLOOK", 3 Kanal Videoskulptur, (2017)
  • "Eine Hand wäscht die andere", kinetische Foto-Installation, (1997)
  • "Sew in the Sea I", Objekt mit Tablet, (2019)
  • "Destroy Linear Time", Videoskulptur, (2011)
  • "Perversion of Signs", Projekt Pyramide, 2 Zeichnungen, (2009)
  • "Perversion of Signs", 2 Zuckerbilder auf Glas, (2009)
  • "NATIONS AND BORDERS ARE BORING", Edition zur Performance, (2016)
  • "Grave Corporis", Kinetische Videoskulptur, (2017)
  • "Multitude Version II", Interaktive Skulptur, (2006)
  • "Target", Interaktives Videoobjekt (2010)
  • "Send Protest", Partizipatorisches Kunstprojekt mit mobiler App und Datenbank (2016)
  • Im Schirrhof befindet sich die Außeninstallation "The Ten Commandments" (2008)

 

Costantino Ciervo ist ein Video- und Medienkünstler, der in Neapel aufwuchs und 1984 nach Berlin umsiedelte. Er interessiert sich für aktuelle, globale und gesellschaftspolitische Themen. In seinen Werken greift der Künstler Fragen zu Macht und Freiheit, Ethik, naturwissenschaftlicher Forschung und technologischer Entwicklung auf. Einen Fokus seiner Werke bildet der Bereich der Information und Kommunikation. Dabei verknüpft und hinterfragt Ciervo kritisch die gesellschaftliche Funktion und Berechtigung von Kunst und Kunstschaffenden.

In der Installation „Profit“ von 2004 thematisiert Ciervo die neuen Erscheinungsformen imperialer Hegemonie, die abnehmende Souveränität einzelner Staaten sowie die globale und dezentrale Expansion des Kapitalismus. Darüber hinaus geht es um den Versuch, die Menschheit mittels Technologie zu kontrollieren, um schließlich den politischen Raum der Bürger und Bürgerinnen einzuschränken bis ganz zu annullieren. Theoretisch ist sein Werk geleitet von Philosophen des Poststrukturalismus wie Spinoza, Marx, Deleuze und Negri. Dabei entwirft Ciervo dynamische Denkmodelle, um die Widersprüchlichkeit des Ästhetischen seit der Moderne aufzuzeigen und zwar im Bewusstsein der eigenen Involviertheit in etablierte Systeme des Kunstbetriebs.

Zum zweijährigen Jubiläum des museum FLUXUS+ im April 2010 wurde das dreiteilige Videoobjekt mit dem Titel „Tell Me The Truth“ Teil der Ausstellung - drei Holzhäuschen in denen sich drei verschiedene Videoszenen abspielen: „Induced Sleep“ (schlafender Künstler), „Tell Me The Truth“ (Verhör) und „Disrobe“ (Möwen). Die Erwartung, dass die Kunst die Welt verbessern würde, wird nicht erfüllt - der Künstler schläft. In einem Verhör wird vesucht, die Wahrheit vom Künstler zu erfahren, doch der Künstler ist nicht im Besitz dieser Wahrheit. Angriff und Gegenangriff, Aggression und Regression, symbolisiert durch die Möwen, bedeutet einen andauernden Kampf zwischen denen, die eine Homogenität in der Kultur durchsetzen wollen und jenen, die eine Vielfältigkeit befürworten.

Seit dem fünfjährigen Jubiläum im April 2013 ist das interaktive Videoobjekt „Target“, das an eine Zielscheibe erinnert, des italienischen Künstlers Costantino Ciervo in der Dauerausstellung des Museums zu sehen. In der Mitte der einzelnen, nummerierten Metallringe ist unter einer kreisrunden Öffnung im Zentrum des Objektes ein Monitor befestigt. Der Betrachter hört eine monotone weibliche Stimme die Wörter „yes“ und „no“ sprechen, gleichzeitig erscheinen die Worte auf dem Bildschirm. Tritt ein Betrachter direkt vor das Objekt, werden Bild und Ton unterbrochen und anstelle dessen erscheint das Bild des Betrachtenden selbst auf dem Monitor, das mit einer unsichtbaren Überwachskamera aufgenommen wurde. Das Objekt stellt sich als eine Art Köder heraus, das den Betrachter in eine paradoxe Situation lockt: Würde dieser sich jetzt, so wie es eine Zielscheibe impliziert, als Schütze probieren und versuchen ins Zentrum zu treffen, würde er theoretisch auf sich selbst zielen.

 

Ausstellungen im museum FLUXUS+

Ausstellung: „PROSTITUTION OF SIGNS“
04. September 2009 - 30. Januar 2010
In der Ausstellung zeigte Costantino Ciervo ein neue Serie von Projektzeichnungen zu seiner monumentalen Videoinstallation mit dem Titel „Perversion of Signs“. Grafische Zeichen beschwören Begriffe herauf, die verbunden sind mit der allgemeinen Existenz, wie zum Beispiel: Frieden, Gewalt, Religion. Und Zeichen, die das Leben in der heutigen Gesellschaft heraufbeschwört, wie etwa Sicherheit, Information, Kommunikation, Geld, Wirtschaft, Terrorismus, Demokratie, Markt.

Ausstellung: „Macht der Freiheit oder Freiheit der Macht“
11. Februar 2012 – 29. April 2012
Am 24. Januar 2012 jährte sich der Geburtstag von Friedrich II., genannt der Große (1712-1786), zum dreihundertsten Mal. Costantino Ciervo erweckte in einer komplexen Rauminstallation Friedrich den Großen als animierte Videoprojektion auf zwei Schaufensterpuppen zum Leben. Der Künstler setzt sich dabei mit der höchst widersprüchlichen Persönlichkeit des Monarchen auseinander im Kontext der Begriffe Macht und Freiheit.
Rückblick

Ausstellung: „NINE 4 FIVE - Neue Werke in der Sammlung“
16. Februar - 28. April 2013 im atrium des museum FLUXUS+
Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums des Museums wurde eine Gemeinschaftsausstellung mit Arbeiten von neun Künstlern gezeigt. Mehrheitlich wurden diese „Neuen Werke in der Sammlung“ im Anschluss in die Dauerausstellung integriert. Es handelt sich um neue Werke von Mary Bauermeister, Ben Patterson, Ann Noel, Dieter Roth, Lutz Friedel, Hella De Santarossa, Sebastian Heiner, Costantino Ciervo und Wolf Vostell. Der ganz besondere Reiz der Ausstellung kam von der Konsequenz, dass das gezeigt wurde, was dem privaten Sammler des museum FLUXUS+ gefällt und ihn persönlich mit der Welt des Fluxus und ausgewählten Positionen zeitgenössischer Kunst verbindet.

Ausstellung: „TRY AGAIN“
30. November 2013 - 26. Januar 2014 im atrium des museum FLUXUS+
In der Ausstellung „TRY AGAIN“ wurden neue Videoskulpturen sowie eine Installation, die eigens für die Ausstellung entstand, gezeigt. Costantino Ciervo thematisiert und kritisiert in den Arbeiten subtil und mit hintergründiger Ironie gesellschaftspolitische und philosophische Themen und Fragestellungen aus Wirtschaft, Politik, Technologie und Kommunikation. Im Zentrum stehen Begriffe wie Wettbewerb, Kontrolle, Macht und Freiheit. Das plastische Werk dieses Künstlers und Denkers ist klar, konsequent und auf das Wesentliche reduziert. Die kühle und sterile Ästhetik von Oberflächen aus poliertem Edelstahl und Spiegeln kombiniert Ciervo kontrastreich mit spielerischen Bildinhalten und erzählerischen Videoclips. In den bewegten Bildern tauchen mal symbolträchtig bunte Luftballons auf, es wird Fingerklatschen gespielt oder geflügelte Kichererbsen schwirren durch die Luft. Die Videoskulpturen erinnern in der Komplexität ihres Aufbaus und der Verschlüsselung der Botschaft in den (filmischen) Bildern an ein ins Dreidimensionale übertragenes Rebus.
Rückblick

Ausstellung: "OUT-LOOK"
26. Oktober 2019 - 28. Juni 2020
Aus seiner Sammlung präsentiert das museum FLUXUS+ in der Sonderausstellung COSTANTINO CIERVO: OUT – LOOK bislang nicht gezeigte Arbeiten des in Berlin lebenden Italieners Costantino Ciervo. Die Ausstellung schlägt einen Bogen von Ciervos Tätigkeit als Maler und Zeichner im Berlin der 1990er Jahre hin zu seinen aktuellen, technikbasierten Objekten. Die Zusammenschau dieser technisch/medial sehr unterschiedlichen Arbeiten zeigt die konstante Beschäftigung mit politischen, wie ästhetischen Fragestellungen. Die empfindliche Papierarbeit Hommage an Marcuse (1990), die nur für kurze Zeit gezeigt werden kann, stellt eine Auseinandersetzung mit dem für die Kunst der Nach-kriegszeit wichtigen Vertreter einer post-marxistischen Ästhetik dar. Sie steht der titelgebenden, auf der partizipativen Smartphone-App „Send Protest“ basierenden, 3-Kanal-Videoskulptur out–look gegenüber. Die Videoskulptur gehört zu den neuesten Erwerbungen des Museums und kann als Interpretation der Utopien Marcuses und als Statement zur Demokratisierung in der Kunst gelesen werden.
Rückblick

Ausstellung: Touchable/Untouchable (Use the Send Protest! app)
24. September – 20. November 2022 im atrium
Rückblick

 

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